Leerstand hat keinen guten Ruf. Zu Recht. Warum? Dieser Frage gehe ich als Bauexpertin mit feinem Gespür nach. Dieser Beitrag soll dazu dienen.
Fehlende Bewohner.
Der Mensch bringt die meiste Energie in ein Haus. Fehlen die Bewohner, fehlt dem Haus die nötige Lebensenergie. Es kann sich sozusagen nicht aufladen, die Energie kann sich nicht verteilen, die Energie steht.
Und das spürt Jeder beim Betreten eines leerstehenden Hauses!
Dem Haus fehlt das Innenleben. Die Freude, die Begeisterung, die Aktivitäten. Es wird nicht gekocht, nicht gewaschen, nicht geduscht, nicht gefrühstückt, nicht gespielt – alle Yang-Aktivitäten fehlen.
Yang ist in meinem Wortgebrauch seit meiner Feng-Shui-Ausbildung ein fester Bestandteil. Für denjenigen, die sich mit diesem Begriff erst anfreunden müssen: Yang verkörpert die umsetzungsstarke Energie. Yang ist gepägt von Aktionismus, vom Tun. Yin dagegen ist die passiv-geprägte Energie des Nichts-Tuns, des Ausruhens, des Schlafes.
Ein Haus, das leersteht, ist in einem ständigen Schlafmodus und das tut einem Haus nicht gut. Zum Überleben braucht ein Haus beide Energien, Yin und Yang!
Das Haus will Aufmerksamkeit.
Wir wissen alle, dass Energie der Aufmerksamkeit folgt. Ein leerstehendes Haus ist wie ein Körper, der nicht bewegt wird. Er ist starr, verkümmert, rostet mit der Zeit. Dieser Effekt tritt bei dem Haus auch mit der Zeit ein.
Krass, oder?
Ein Haus braucht regelrecht Bewohner, die auf das Anwesen täglich einen Blick darauf werfen, um äußere Einwirkungen schnell zu erkennen und auch zu beheben:
- Sind die Dachziegel durch den starken Sturm alle noch in Ordnung?
- Ist der Keller trocken infolge eines starken Gewitters?
- Wurde ein Hauspfosten durch einen plötzlichen Unfall angefahren und muss repariert werden?
- Wurde eine Fensterscheibe infolge einer Erschütterung zerborsten?
- Hat sich ein Langfinger an dem Haus versucht?
- Hat sich ein altes Elektrokabel gelöst und ein Feuer entfacht?
- Ist ein Baum auf dem Grundstück umgefallen?
Alle diese Konstellationen können passieren, wenn das Haus unbetreut ist.
Das Haussystem ist außer Betrieb.
Steht das Haus leer, fehlt dem Haus frische Luft und Heizwärme. Die Abwasserleitungen werden nicht durchgespült. Die gesamten verlegten Leitungen und Rohre sind außer Betrieb. Es läuft nichts! Im wahrsten Sinne des Wortes: Das Chi kann nicht fließen, alles steht und steckt fest.
Es riecht komisch.
Wer in ein leerstehendes Haus kommt, der weiß, wovon ich spreche. Bereits beim Öffnen der Haustür kommt ein modriger-übel-riechender Geruch entgegen.
Die Fenster wurden nicht geöffnet, der Frischluftaustausch konnte nicht erfolgen und der Kanal riecht, wenn die Toiletten oder Duschen nicht genutzt werden.
Resümeé
Räume wollen genutzt werden wie das Hirn eines Menschen. Wir wissen alle, dass wir unser Hirn auch nicht vollständig nutzen. Die Folge: Es sterben bestimmte Hirnareale ab.
Ein Haus steht leer,
was fehlt: die Seele.
Je länger, desto lebloser.
je länger, desto maroder.
Je länger, desto verwüster.
Deshalb: Je früher ein Mensch einzieht,
desto eher freut sich das Wesen Haus.
Und nun du? Vielleicht bist du jetzt inspiriert darüber nachzudenken, dass ein Leerstand eines Hauses unklug ist. Lass dich beraten, welche Möglichkeiten es gibt. Gerne bin ich als Bauexpertin mit einem feinen Gespür für dich da!
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